7 Motorschäden und wie man sie vermeidet

7 Motorschäden und wie man sie vermeidet

Von einem Motorschaden spricht man, wenn der Motor nicht mehr läuft. Doch nicht jeder Motorschaden muss gleich das Aus für das Fahrzeug bedeuten. Er muss auch nicht zwingend mit immensen Reparaturkosten verbunden sein. In einer Beitragsreihe mit insgesamt drei Teilen werden wir uns ausführlich mit Motorschäden befassen, damit Sie lernen, Sie zu vermeiden. In diesem ersten Beitrag stellen wir Ihnen häufige Motorschäden vor.

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einem Motorschaden führen können. In diesem Beitrag erklären wir für die wichtigsten 7 Motorschäden, wie genau sie sich äußern und, vor allem, wie man Sie vermeidet.

1. Gerissener Keilriemen

Keilriemen übertragen die Kraft vom Motor auf verschiedene Nebenaggregate im Auto, um diese anzutreiben. Je nach Fahrzeug werden die Lichtmaschine, der Lüfter, die Wasserpumpe, die Servo-Hydraulikpumpe und der Klimaanlagenkompressor über einen Keilriemen angetrieben.

Reißt ein Keilriemen, beispielsweise durch Verschleiß, kann er die Nebenaggregate nicht mehr antreiben. Ein Totalausfall dieser Komponenten ist die Folge, woraus weitere Schäden, auch ein Motorschaden, resultieren können.

Dem Keilriemenriss rechtzeitig vorgebeugt heißt daher auch, einem Motorschaden rechtzeitig vorgebeugt.

2. Gerissener Zahnriemen

Der Zahnriemen steuert den genauen Verbrennungsvorgang im Motor. Angetrieben wird er von der Kurbelwelle. Er steuert die Nockenwelle, die wiederum die Ventile betätigt. Die Ventile müssen im richtigen Moment öffnen und schließen, um den Brennraum mit dem Luft-Kraftstoffgemisch zu versorgen. Durch dessen Verbrennung werden die Kolben des Motors angetrieben. Die Kolben bewegen sich im Motor auf und ab. Die Ventile müssen korrekt angesteuert werden, um einen Zusammenstoß von Kolben und Ventilen im engen Brennraum zu verhindern. Zahnriemen dienen bei manchen Fahrzeugen auch dem Antrieb von Einspritzpumpen, Ausgleichswellen und Wasserpumpen.

Ein Zahnriemen reißt meistens aufgrund von Verschleiß. Reißt der Zahnriemen, arbeiten die Kolben und Ventile nicht mehr synchron und der Motor wird erheblich beschädigt.

3. Defekte Kolbenringe

Bei einem Kolbenring handelt es sich um eine metallische Dichtung. Der Kolbenring dichtet den Kolben ab. Kolben und Kolbenringe sind Bestandteile eines Zylinders. Die Funktionsweise innerhalb des Motors bzw. des Zylinders ist komplex. Kolbenringe dichten hauptsächlich den Raum der Brennkammer vom Kurbelgehäuse des Motors ab. Zudem dosieren sie das Schmieröl, welches die reibungslose Bewegung des Kolbens im Zylinder sicherstellt.

Ist ein Kolbenring defekt, wird das Schmieröl nicht mehr richtig verteilt. Es kann sich eine Reibungshitze zwischen Kolben und Zylinder entwickeln, die zu einem sogenannten Kolbenfresser führt, also zu einem erheblichen Motorschaden.

4. Gerissener Motorblock

Ein Riss im Motorblock kann beispielsweise durch gefrorenes Kühlwasser entstehen. Bei einem Riss im Motorblock tritt Öl aus dem Motor aus. Der Schaden ist irreparabel. Der Motorblock kann nur noch ausgetauscht werden.

5. Zu niedriger Kompressionsdruck

Unter Kompressionsdruck versteht man den Druck im Inneren eines Zylinders, der durch den Hub des Kolbens erzeugt wird. Ist dieser Druck bei einem oder allen Zylindern zu niedrig, kommt es zu einem Leistungsabfall oder unruhigem Laufverhalten des Motors. Vor allem ältere Fahrzeuge und Fahrzeuge mit hoher Laufleistung weisen diese Verschleißmerkmale auf; dies gilt sowohl für Benziner als auch für Dieselmotoren. Fällt der niedrige Kompressionsdruck rechtzeitig auf, kann eine Komplettüberholung des Motors und ein Austausch aller verschlissener Bauteile einen kapitalen Motorschaden verhindern.

6. Defekte Zylinderkopfdichtung

Die Zylinderkopfdichtung dichtet den Zylinderkopf ab, genauer gesagt, dichtet sie die Brennräume, Luft- und Ölkanäle sowie das Kühlsystem gegeneinander ab. Bei der Zylinderkopfdichtung handelt es sich um ein elementares Bauteil der Kräfteübertragung und Kraftverteilung.

Ist die Zylinderkopfdichtung defekt, kann Motoröl in das Kühlwasser gelangen und zu einem kolossalen Motorschaden führen.

Je frühzeitiger eine beschädigte Zylinderkopfdichtung erkannt wird, desto größer sind die Chancen, einen Motorschaden mit überschaubarem finanziellen Aufwand abzuwenden.

7. Falsche Betankung

Wurde das Fahrzeug mit Kraftstoff betankt, welcher nicht für den Motor zugelassen ist, ist von jeder Weiterfahrt streng abzuraten. Selbst das Starten und sogar das Zünden des Motors sollten Sie unterlassen. Denn bereits beim Zünden wird Kraftstoff in die Kraftstoffleitungen und die Einspritzanlage eingesogen.

Haben Sie die Weiterfahrt trotz Falschbetankung angetreten, werden Sie nach einigen Kilometern mit buchstäblich totem Motor liegenbleiben – ein Totalschaden.

Brechen Sie Ihre Weiterfahrt nach Fehlbetankung ab, sobald der Motor ruckelt, könnte Ihr Wagen mit viel Glück und hohem Kostenaufwand vielleicht noch zu retten sein.

Ist Ihnen die Falschbetankung sofort an der Tankstelle aufgefallen, und Sie haben den Motor weder gestartet noch die Zündung betätigt, kann der Kraftstoff durch ein Fachunternehmen oder eine Vertragswerkstatt abgepumpt werden. Alle Kraftstoffleitungen und die komplette Einspritzanlage werden ebenfalls gereinigt. Die Kosten einer solchen Reinigung sind erheblich, aber ein Motorschaden wäre abwendbar.

Je nach Menge des falsch getankten Kraftstoffes, kann es bei manchen Fahrzeugen ausreichen, den richtigen Kraftstoff nachzutanken. Dies sollten Sie mit Ihrer Werkstatt besprechen, bevor Sie den Motor starten und bevor Sie weiterfahren.

Drei extra Tipps zum Thema „Wie vermeide ich Fehlbetankungen“

Wenn Sie öfter mit verschiedenen Fahrzeugen fahren, also Benzinern und Dieseln im Wechsel, prüfen Sie vor dem Tanken, welchen Kraftstoff das Auto benötigt. Diese Angabe finden Sie schnell und unkompliziert im Tankdeckel.

Schauen Sie beim Tanken genau hin. Die Zapfsäulen werden immer unübersichtlicher. Schnell greift man nach der falschen Zapfpistole.

Vermeiden Sie das absichtliche Zutanken von Benzin beim Diesel, auch im Winter. Moderne Dieselmotoren vertragen keine Verdünnung mit Benzin.

Im zweiten Teil der Reihe erläutern wir Ihnen, wie man einen Motorschaden erkennt.