So verhindern Sie einen Motorschaden

So verhindern Sie einen Motorschaden

Im zweiten Teil unserer Beitragsreihe zum Thema Motorschaden haben Sie erfahren, wie Sie einen Motorschaden erkennen können. In diesem dritten und letzten Teil geht es um die wohl wichtigste Kunst, nämlich einen Motorschaden zu verhindern. Die häufigste Ursache für einen Motorschaden ist mangelnde Wartung. Mit Wartung ist nicht nur die regelmäßige Inspektion in einer Werkstatt gemeint, sondern schon die regelmäßige Überprüfung des Ölstandes und des Kühlwassers. Werfen Sie am besten bei jedem Tankstopp einen Blick auf diese beiden Behälter und deren Füllstandanzeigen. Schauen Sie auch regelmäßig auf alle anderen Bauteile im Motorraum. Tritt irgendwo Öl aus, sehen Sie weiße Schaum- oder Krustenbildung am Öleinfüllstutzen, sollten Sie reagieren. Wenn Öl oder Kühlflüssigkeit aus dem Motor tropft, müssen Sie ebenfalls sofort tätig werden.

Kleine Tricks: Motorschaden verhindern

Mit einfachen Handgriffen und kleinen Tricks verhindern Sie einen kapitalen Motorschaden:

  • Motor warm fahren
    Vermeiden Sie hohe Drehzahlen, solange der Motor seine Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat. Das Schmiermittel Öl ist in kaltem Zustand zähflüssig. Erst wenn es warm ist, entfaltet das Öl seine volle Schmierfähigkeit, um den Motor ausreichend zu schmieren und die beweglichen Teile im Motor ausreichend zu schützen. Fachleute empfehlen eine Betriebstemperatur von 90°C.
  • gleichmäßig fahren
    Gleichmäßiges Fahren schützt den Motor. Vermeiden Sie den häufigen Wechsel zwischen hohen und niedrigen Drehzahlen. Fahren Sie einen PKW mit Gangschaltung, schalten Sie häufig. Schalten Sie früh in den nächsthöheren und spät in den nächsten niedrigeren Gang. Das schont nicht nur den Motor, sondern reduziert auch den Kraftstoffverbrauch.
  • Ölstand prüfen
    Motoröl schmiert und kühlt den Motor. Ölmangel führt dazu, dass der Motor weder ausreichend geschmiert noch ausreichend gekühlt wird. Bei zu geringem Ölstand können die beweglichen Teile im Motor Schaden nehmen, es kann zum sogenannten Festfressen des Kolbens kommen („Kolbenfresser“).
  • Kühlflüssigkeitstand prüfen
    Achten Sie darauf, dass immer ausreichend Kühlflüssigkeit im Kühler ist. Zu wenig Kühlflüssigkeit kann zur Überhitzung des Motors führen und damit zu einem Motorschaden. Auffüllen können Sie den Behälter mit ganz normalem Leitungswasser oder besser noch mit destilliertem Wasser, um eine Verkalkung zu verhindern.
  • Kühlwasser winterfest machen
    Im Winter darf das Kühlwasser nicht einfrieren. Achten Sie daher vor Wintereinbruch auf ausreichenden Frostschutz im Kühler.
    Hierzu gibt es bereits fertige Kühlmittelmischungen im Handel. Beim ganzjährigen Auffüllen des Kühlmittelbehälters machen Sie damit garantiert nichts falsch, da hier bereits das richtige Wasser mit der richtigen Menge an Frostschutz kombiniert wurde. Kleine Testgeräte, mit denen man kontrollieren kann, bis zu welchen Minustemperaturen der Kühler frostsicher ist, erhält man kostengünstig im Fachhandel.
  • regelmäßige Sichtkontrolle
    Werfen Sie regelmäßig einen Blick auf den Motor und unter Ihr Auto. Sehen Sie Ölflecken, Ölaustrittstellen oder weißliche Ablagerungen am Öldeckel, müssen Sie aktiv werden. Wasserflecken unter dem Auto weisen auf Kühlwasserverlust hin, auch hier sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen.
  • Abgase im Blick halten
    Achten Sie darauf, was hinter Ihrem Fahrzeug geschieht. Ziehen Sie Abgaswolken hinter sich her, die weiß, grau oder bläulich sind, weist dies auf Motorprobleme hin. Wahrscheinlich verbrennt der Motor Kühlwasser oder Öl. Lassen Sie einen Fachmann die genaue Ursache für die verfärbten Abgase rechtzeitig feststellen und beseitigen.
  • auf Geräusche und Vibrationen achten
    Ihr Fahrzeug gibt Geräusche von sich, die Ihnen bisher unbekannt waren? Dann sollten Sie die Gründe für die ungewohnten Töne zeitnah herausfinden. Vielleicht handelt es sich nur um einen kaputten Auspuff, vielleicht steckt aber auch ein beginnender Motorschaden dahinter. Vor allem klingelnden, klappernden, tickenden, schabenden, klopfenden, quietschenden oder pfeifenden Geräuschen sollten Sie auf den Grund gehen. Auch bisher unbekannte Vibrationen sollten Sie beachten und zügig klären.
  • tiefe Regenpfützen umfahren
    Wenn Sie nicht abschätzen können, wie tief eine Regenpfütze ist, umfahren Sie diese besser als hindurchzufahren. Etwa auf Höhe der Stoßstangenunterkante befindet sich bei den meisten Autos die Ansaugöffnung, durch die der Motor Luft zieht. Zieht der Motor statt Luft Wasser, laufen die Zylinder voll, die Pleuelstangen, auf denen die Kolben sitzen, verbiegen und der Motor ist zerstört.
  • regelmäßiger Ölwechsel und Einhaltung von Wartungsintervallen für Zahnriemen, Keilriemen und dergleichen
    Versäumen Sie keinesfalls, Ihren Wagen regelmäßig von einem Fachbetrieb warten zu lassen. Führen Sie die vom Hersteller vorgeschriebenen Inspektionen durch. Mit dem regelmäßigen Wechsel des Schmierstoffes Öl sowie dem Austausch von Verschleißteilen verhindern Sie beispielsweise einen gerissenen Keil- oder Zahnriemen und damit einen kapitalen Motorschaden.

Wir hoffen, Ihnen mit unserer Beitragsreihe zum Thema Motorschaden weitergeholfen zu haben, sodass Sie in Zukunft sicher mit dem Thema umgehen können.